Es ist gerade der richtige Zeitpunkt für eine kleine Auszeit. Wo soll es hingehen? Richtung Berge – mit einem schönen Klima – und kulinarisch anspruchsvoll. Nach wenigen Überlegungen wird Südtirol als das perfekte Ziel festgelegt. Doch findet man dort neben den klassischen Hotels und Ferienwohnungen auch moderne inspirierende Architektur? Die Antwort lautet: Ja, die Mirror Houses.
Inmitten von Apfelplantagen befinden sich diese luxuriösen Feriendomizile außerhalb von Bozen. Die Besitzer selbst leben ebenfalls in einem renovierten Bauernhaus auf dem Gelände, umgeben von der spektakulären Bergwelt der Dolomiten. Ihre Vorstellung: Sie wollten um das Jahr 2014 zwei Ferieneinheiten bauen, um Gästen – je 2 bis 4 Personen – eine kleine autonome Wohnung zu bieten. Die Herausforderung: Ein Höchstmaß an Privatsphäre – sowohl für die Gäste als auch die Gastgeber.
Und überhaupt sollten die Häuser etwas ganz Besonderes sein – eine Attraktion. Um dies umzusetzen, engagierte man den jungen Südtiroler Architekten Peter Pichler, der 2015 in Mailand „Peter Pichler Architecture“ gegründet hatte und gerade dabei war, sich einen Namen zu machen. Eine perfekte Besetzung, wie sich zeigen sollte.
Das Glück liegt hinter dem Spiegel – und davor
Peter Pichler, der während seines Studiums bereits in renommierten Architekturbüros wie Zaha Hadid Architects in London und OMA / Rem Koolhaas in Rotterdam für hochambitionierte Kunden tätig war, hatte eine genaue Vorstellung, was seinen anspruchsvollen Auftraggebern gefallen könnte. Er skizzierte seine Idee, die hinter den Mirror Houses steckt: Beide Ferienhäuser mitsamt ihren privaten Gärten sind nach Osten ausgerichtet. Jede Einheit verfügt über ein Wohnzimmer mit offener Küche, ein Bad und ein Schlafzimmer. Die Wohneinheiten sind in Höhe und Länge leicht verschoben, das lockert die Struktur auf und betont die Individualität.
Weil die Häuser auf einem Sockel stehen, scheinen sie über dem Boden zu schweben und bieten von ihren frei ragenden Terrassen einen beeindruckenden Blick auf die großartige Landschaft ringsum. Das Volumen öffnet sich nach Osten mit einer großen Glasfassade, die bogenförmig in die schwarze Aluminiumschale überblendet. „Das verspiegelte Glas an der Westfassade der beiden Einheiten grenzt an den Garten des Kunden und fängt das umliegende Panorama mit dem Pool ein, während die Einheiten selbst mit der Umgebung verschmelzen.“
Der Architekt Peter Pichler
… wurde von der Nationalen Architektenkammer Italiens als junges italienisches Talent nominiert und war Finalist bei der Goldmedaille für Architektur der Triennale di Milano sowie bei den Dezeen Awards for Emerging Architect of the Year. Darüber hinaus vertritt er seine Heimatregion Südtirol in Italien bei der neuen globalen Kampagne Südtirol. Zu sehen ist die Kampagne nicht nur in den italienischen Medien, sondern bis Ende November 2021 auch auf ARD, ZDF, Sat1 und Pro7 sowie in den Printmedien DER SPIEGEL und DIE ZEIT.