In regelmäßigen Abständen kommt sie zum Einsatz: unsere hauseigene Fogging-Box. Mit deren Hilfe stellt das EK-Qualitätswesen sicher, dass es an den Zwischenraum-Glasscheiben innerhalb des Isolierglases nicht zu einer unzulässigen Kondensation kommt, dem sogenannten ‚Fogging‘, etwa durch die Ausgasung flüchtiger Stoffe aus Stahl oder Kunststoff. EK Connect sprach mit Remigiusz Zamaro, dem Ansprechpartner in der EK-Anwendungstechnik für das Geschäftsfeld Glas, über die Herstellung und Funktionsweise der Box.
Herr Zamaro, wie kam es zu dem Bau einer hauseigenen EK-Fogging-Prüfungsvorrichtung?
Zunächst einmal hatten wir die Idee der eigenen Fogging-Prüfung nach DIN EN 1279-4:2018, Anhang C, im Rahmen der werkseigenen EK-Produktionskontrolle. Weil es dazu eben einer Fogging-Prüfungsvorrichtung bedarf, habe ich als Projektleiter den Markt sondiert. Letztendlich haben wir uns entschieden, die Vorrichtung und notwendige Elektronik in Eigenregie zu erstellen. Natürlich exakt nach den Vorgaben der vorhin genannten Prüfnorm.
Der gesamte Prüfungsablauf unterliegt also einer strengen Norm?
Genauso ist es. Doch um unseren Kunden noch mehr Sicherheit zu garantieren, haben wir die Prüftemperaturen in Anlehnung an die ift-Richtlinie VE-07/3 von 2018 von vornherein von 60° auf 80° Celsius erhöht, weil ja die Ausgasungsgefahr mit dem Anstieg der Umgebungstemperatur zunehmen kann. Und zusätzlich legen wir zu den verbauten EK-Elementen auch immer lose Produkte in den Scheibenzwischenraum, um zusätzlich eine mögliche Ausgasung zu provozieren. Wir prüfen unsere Produkte eben sehr intensiv, deshalb können wir auch für ihre Qualität garantieren. Nach der insgesamt siebentägigen Prüfdauer in der Fogging-Box werden die Prüfscheiben in einem ebenfalls nach Norm gebauten Beobachtungskasten auf Kondensation kontrolliert.
Und jetzt kommt das EK-Qualitätswesen zum Zuge?
Nach den ersten Durchläufen haben wir noch einige finale Optimierungen vorgenommen und anschließend die Fogging-Box inklusive Arbeitsanweisungen, Prüfplänen und Zertifikaten an das EK-Qualitätswesen übergeben. Für jede Prüfung werden neue Isoliergläser mit verbauten EK-Produkten bei namhaften IG-Produzenten angefordert und nach DIN-Norm für EK hergestellt. So stellen wir sicher, dass alle Bestandteile der Isoliergläser geprüft sind und nicht ausgasen. Bis heute sind alle EK-Produkte aus Stahl und Kunststoff negativ getestet, also Fogging-frei, jeweils durch Prüfzertifikat bestätigt! Übrigens lassen wir auch regelmäßige Fogging-Prüfungen in dem unabhängigen Institut von MPA-IfW Darmstadt durchführen, die damit die Fogging-Freiheit der verwendeten Werkstoffe in EK-Produkten jederzeit bestätigen können.
Auf einen Blick: Die EK-Fogging-Vorrichtung im eigens gebauten Gestell – mit genügend Platz für die umfangreiche Prüfmimik.
Links die eigentliche Fogging-Box mit Elektronikeinheit und Kühlaggregat. Rechts das IG-Depot. Darüber ist die Beobachtungseinrichtung zur Sichtprüfung installiert.
Bereits erstellte Prüfscheiben werden aus dem IG-Depot geholt und für die Prüfung vorbereitet.
Um stets die richtige Zuordnung zu gewährleisten – pro Prüfung werden immer zwei gleiche Prüfscheiben benötigt und verbaut – wird ihre Lage im IG-Depot penibel registriert.
Behutsam werden beide Prüfscheiben in der Fogging-Box platziert.
Beim anschließenden Anbringen der Kühlplatten wird besonders sorgfältig darauf geachtet, dass diese auf den Glasoberflächen ihren absolut ebenen Sitz finden.
Im Fokus die losen, zusätzlich eingebrachten EK-Produkte im Scheibenzwischenraum.
Nur nach intensiver Prüfung erhalten unsere EK-Produkte ihre finale Freigabe – und damit die Voraussetzung für unser Garantieversprechen auf Fogging-Freiheit!
Beginn der Prüfung: Ohne Unterbrechung, durchgehend 7 Tage lang, das heißt für 168 +/- 4 Stunden.
Via Zeitschaltuhr wird die Prüfungsdauer überwacht. Eine speziell für EK umgebaute Elektronikeinheit kontrolliert und reguliert die durch die Norm vorgeschriebenen Prüftemperaturen.
Abschließend werden die Prüfkörper in der Beobachtungseinrichtung aus 1 Meter Abstand mittels Durch- und Auflicht auf durch Fogging verursachte Interferenzen oder Streulicht untersucht.
Die Prüfung nach DIN EN 1279-4:2018, Anhang C, wird mit dem EK-Prüfzertifikat bestätigt.