© Faber-Castell AG

In schnelllebigen und unruhigen Zeiten schätzen viele Menschen Dinge, die so anspruchsvoll gefertigt sind, dass sie die Zeiten überdauern. So wie klassische Füllfederhalter und andere hochwertige Schreibgeräte. Von Künstlern ihres Fachs mit größter Hingabe gefertigt.

„Think before you print.“ Papierloses Büro. „Smart paper“ genannte Tablets. Die fortschreitende Digitalisierung drängt das klassische Schreiben mit Stift und Papier mehr und mehr in den Hintergrund. So scheint es zumindest. Umso mehr, weil durch die über die vergangenen Jahre insgesamt rückläufigen Geburtenraten auch die Zahl der Schüler*innen und Studierenden sinkt – und damit ein weiteres klassisches Umfeld für Handgeschriebenes. Und doch: Schreibgeräte wie Blei- und Buntstifte, Füllfederhalter oder Kugelschreiber erfreuen sich – nach einer auch pandemiebedingten Delle – wachsender Beliebtheit, die Branche verzeichnet wieder Verkaufszuwächse. So schätzt der „Branchenreport Papier, Bürobedarf und Schreibwaren 2023“ des Markforschungsinstituts Marktmedia24, dass die deutschen Hersteller bis 2030 ihre Umsätze auf rund 12,4 Milliarden Euro steigern können. Dies entspräche einem Zuwachs von gut sechs Prozent gegenüber dem Studienzeitpunkt. Wie passt das zusammen?   

Auf Nachfrage antworten Kenner*innen und Vertreter*innen der Branche mit Schlagworten wie „Rückbesinnung auf Traditionen“, „Sinn für Qualität“ oder auch „Wiederentdecken der Kreativität“. Gleichzeitig herrscht große Einigkeit darüber, dass das Thema Nachhaltigkeit für die Verbraucher*innen immer wichtiger wird. Dies haben längst auch die Schreibgerätehersteller erkannt. „Als Familienunternehmen in neunter Generation nehmen wir unsere Verantwortung ernst. Nachhaltigkeit ist für uns kein neuer Trend, sondern fester Bestandteil unserer Wertekultur und bewährter Erfolgsfaktor unserer Unternehmensgeschichte“, schreibt beispielsweise Faber-Castell in seiner Informationsbroschüre „Nachhaltigkeitseinblicke 2022/2023“. „Nachhaltigkeit verstehen wir ökologisch, sozial und ökonomisch. Bei der eigenen zertifizierten Waldbewirtschaftung zur Rohstoffsicherung sind wir Branchenvorreiter. Wir engagieren uns aber ebenso für Biodiversität, erneuerbare Energien, Ressourcenschonung sowie für Chancengleichheit und Diversität.“

Gegründet im Jahr 1761 legt Faber-Castell als eines der ältesten Familienunternehmen seit jeher großen Wert auf Tradition. Dies kommt nicht zuletzt in den stilvollen Füllfederhaltern, Tintenrollern, Kugelschreibern und Drehbleistiften der Classic Serie zum Ausdruck. Deren markantestes Designelement ist die Kannelierung, also die filigrane Rillenstruktur. Zur Wahl stehen Schäfte aus Pernambuk-, Grenadill- oder Ebenholz, durch die naturbedingten Unterschiede in Farbnuance und Struktur stellt jedes Schreibgerät ein Unikat dar. Auch Varianten in komplett platinierter Ausführung oder aus massivem 925er Sterlingsilber sind im Angebot. Die Füllfederhalter der Classic Serie garantieren mit ihrer 18-Karat-bicolor-Goldfeder ein ganz besonderes Schreibgefühl.

Ein solches bieten auch die Kolbenfüllhalter von Kaweco. Denn statt über Patronen erfolgt die Tintenversorgung hier über eine Kolbenmechanik, die die Tinte direkt aus dem Glas in das in den Füller integrierte Reservoir zieht. Das stellt zum einen natürlich einen wichtigen Beitrag zur angesprochenen Nachhaltigkeit dar. Mindestens ebenso wichtig: Das präzise Befüllen des Schreibgeräts lässt sich als Ritual zelebrieren – und dient so als wirkungsvolle Maßnahme zur Entschleunigung im hektischen Arbeitsalltag. Die Unternehmensgeschichte reicht zurück bis ins Jahr 1883, der heutige Markenname entstand 1889 nach der Übernahme der Heidelberger Federhalterfabrik durch Heinrich Koch und Rudolph Weber (Koch, Weber & Co.). 1911 präsentierte das Unternehmen den Kaweco Sport, einen Taschenfüllhalter, geschlossen nur 10,5 Zentimeter groß, der mit Umstecken der Kappe aber zu normaler Größe heranwuchs. Der Klassiker ist noch heute ein absoluter Bestseller und steht in verschiedenen Ausführungen und Serien zur Wahl.Gleich mehrere Besitzerwechsel sowie Umzüge der Firmenzentrale und des Produktionsorts weist die knapp über 100-jährige Geschichte von Diplomat auf. Aber eines blieb seit 1922 unverändert: Noch heute fertigt die Manufaktur sämtliche Schreibgeräte in traditioneller Handarbeit. Das Thema Nachhaltigkeit spiegelt sich nicht zuletzt in der Besonderheit wider, dass Diplomat bei der Konstruktion und Herstellung seiner Produkte darauf achtet, dass stark beanspruchte Komponenten jederzeit ausgetauscht werden können. Das jüngste Modell im Produktportfolio von Diplomat ist der Füllhalter Nexus, der 2022 zum 100-jährigen Firmenjubiläum erschien. Auch hier verbindet sich klassisches Design mit einem patronenlosen Kolbensystem, in das sich die Tinte per Pipette einfüllen lässt. 

www.faber-castell.de

www.kaweco-pen.com

www.diplomat-pen.com


Der Füllfederhalter

Füllfederhalter, Füllhalter oder Füller – egal, wie Sie den „König der Schreibgeräte“ nennen, hochwertige Vertreter dieser Spezies sind längst wahre Statussymbole. Ursprünglich bestanden sie aus einer einfachen sogenannten Füll- oder Schreibfeder mit drei ineinandergeschobenen Gänsekielen. In der Kalligraphie, also der Kunst des Schönschreibens, ist dies heute noch Stand der Technik. Bei „normalen“ Füllern überträgt hingegen eine Metallfeder die Tinte auf das Papier. Dabei unterscheidet man zwischen Varianten mit Edelstahlfedern und Goldfedern. Während erstere dank ihrer Robustheit eine höhere Alltagstauglichkeit aufweisen, präsentiert sich das Edelmetall weniger starr und passt sich somit besser der individuellen Haltung der Schreibhand an. Bis zu acht Federstärken sind weltweit erhältlich. Passen Schreibstil und Feder zusammen, führt dies zu einem einmaligen Schriftbild, einer perfekten Symbiose zwischen Körper und Stift.