Sie haben das One World Trade Center in New York entworfen, den atemberaubenden Pearl River Tower in Guangzhou und mit dem Burj Khalifa in Dubai das höchste Bauwerk der Welt. Doch statt nach Rekorden strebt das Kreativbüro SOM eher nach zukunftsfähiger und verantwortungsvoller Architektur – bei der auch EK-Verbinder eine wichtige Rolle spielen.
Ganzheitlich und visionär denken – für Skidmore, Owings and Merrill (SOM) ist dieser Anspruch geradezu Glaubensbekenntnis und Gründungsmythos in einem. Lange bevor „interdisziplinäres Arbeiten“ zum Buzzword aufstieg, verwirklichten die drei Gründer eines der heute größten Architekturbüros der Welt dieses Prinzip. Bei SOM definiert es die Art und Weise, wie das Design von Gebäuden erfolgen sollte: als kollektiver Ansatz von kreativen Menschen unterschiedlicher Fachrichtungen.
Bei SOM – gegründet 1936 in Chicago – arbeiten Architekten und Ingenieure Hand in Hand mit Stadtplanern, Innenarchitekten, Designern und Vertretern vieler weiterer Berufe. Sie alle bringen unterschiedlichste Sichtweisen und Verständnisse ein: künstlerische Sensibilität, hochspezialisiertes technisches Wissen, fundiertes Verständnis von Politik und Wirtschaft. Durch die Synthese dieser Perspektiven entstehen architektonische Lösungen, die kein Einzelner kreieren könnte. Bei SOM steht kein Fachgebiet für sich allein. Von nachhaltiger Technik über die Ausgestaltung von Gesundheitsaspekten bis hin zur regenerativen Stadtplanung: Jeder Bereich ist eng mit den anderen verwoben.
Vermutlich ist genau dieser gemeinschaftliche, ganzheitliche Ansatz der Grund, warum SOM zu einem der größten Architekturbüros der Welt aufsteigen konnte. Die von SOM geplanten Wolkenkratzer gelten in konstruktiver Hinsicht als wegweisend, da das Kollektiv der Kreativen die besonderen statischen Herausforderungen eines Skyscrapers direkt in die architektonische Gestaltung einbezieht. Dass sich ein Megabauwerk wie der 828 Meter hohe Burj Khalifa in Dubai nach oben verjüngt, ist zu gleichen Teilen gestalterische Idee wie statische Notwendigkeit.
Kein anderes Büro hat weltweit so viele Rekordhochhäuser und Hochhausrekorde verwirklicht. Auf Entwürfe von SOM gehen unter anderem der Sears Tower – heute Willis Tower, einige Zeit das höchste Gebäude der Welt – und das ebenfalls in Chicago gelegene John Hancock Center als zeitweise zweithöchstes Gebäude der Welt, der Jin Mao Tower in Shanghai als zeitweise höchstes Gebäude Chinas und der besagte Burj Khalifa in den Vereinigten Arabischen Emiraten zurück.
Mit seinen New Yorker Bürogebäuden aus Glas und Stahl prägte SOM den International Style entscheidend mit und schuf beispielsweise 1952 mit dem Lever House an der Park Avenue in Manhattan eine Ikone dieser funktionalistischen Architektur.
In der „Stadt, die niemals schläft“ steht auch der emotional und politisch vielleicht bedeutendste Entwurf von SOM: das One World Trade Center. In dem – natürlich – höchsten Gebäude der USA steckt übrigens Expertise aus Haan: Verbindungselemente der EDUARD KRONENBERG GmbH.






- Reihe (v.l.n.r.):
Lever House, New York (© Foto: akvisuals / stock.adobe.com) /
Burj Khalifa, Dubai (© Foto: hit1912 / stock.adobe.com) /
Jin Mao Tower, Shanghai (© Foto: Decry.Yae / Unsplash - Reihe (v.l.n.r.):
John Hankok Center, Chicago (© Foto: Patrick Foreman / Unsplash) /
Willis Tower, Chicago (© Foto: Mike Balbus / Unsplash) /
Blick von oben ins Innere des Jin Mao Towers (© Foto: piccaya / stock.adobe.com)
Lernend, divers und klimabewusst
- Den ganzheitlichen und nachhaltigen Ansatz der Projekte lebt SOM selbst konsequent vor. Das Unternehmen mit Stammsitz in Chicago sowie Zweigstellen in Los Angeles, New York, San Francisco, Washington D.C., London, Hongkong, Shanghai, Dubai und Mumbai arbeitet bilanziell CO2-neutral. Bis 2040 soll dies auch für alle hier erdachten Bauvorhaben gelten.
- Dank der Zusammenarbeit mit Universitäten, Forschungslabors und Industriepartnern baut SOM seine Expertise konsequent weiter aus. Projekte zu Nachhaltigkeit, Materialien, Digitaltechnik und Fertigung haben Innovationen hervorgebracht, die die Baubranche veränderten.
- In einem diversen und inklusiven Arbeitsumfeld sieht SOM eine zentrale Voraussetzung für die erwünschte Vielfalt im Denken. So will das Büro die besten Ideen und die besten Talente fördern. Dass mit Xuan Fu, Carrie Byles und Laura Ettelman drei Frauen den aktuellen Vorstand von SOM bilden, sollte eigentlich keine Erwähnung wert sein – gilt aber in der Spitzenarchitektur immer noch als Besonderheit.